Über mich

Im Alter von 6 Jahren begann ich auf Initiative meiner Eltern meine Klavierausbildung, zunächst bei einem Privatlehrer in Ummeln bei Bielefeld, wo wir damals wohnten, später in Heidelberg auf dem Konservatorium. Dort ging ich hin bis zu meinem 18. Lebensjahr.

 

Irgendwann so mit 9 oder 10 Jahren hatte ich einen kleinen Fotoapparat gegen die Gitarre meines Bruders eingetauscht – ich hatte kein Interesse am Fotografieren, mein Bruder keines am Gitarre spielen. Also brachte ich mir die Gitarre autodidaktisch selbst bei und trat alsbald auch mit teils eigenen, teils nachgespielten Songs im damals üblichen Liedermacherstil (Hannes Wader, Reinhard Mey u.ä.) in Schwetzinger Locations wie z.B. dem damaligen Jugendheim und dem Gymnasium auf. Ich nahm irgendwann auf Betreiben des Gymnasiums in der Schüler-Fernseh-Quiz-Show „Die 6 7-G’scheiten“ des Südfunks Stuttgart teil und spielte dort als „Liedermacher“ sogar einen eigenen Song.

 

Etwas später (so mit 14/15) hatte ich auch meine erste Band FIRMIN CRAHL (ein reiner Fantasiename, deren Wortbestandteile keinerlei Bedeutung hatten), in der ich noch Orgel spielte, denn zuhause hatten meine Eltern mir mittlerweile eine recht brauchbare Heimorgel geschenkt. Wir spielten Stücke von angesagten Bands nach wie The Nice, Emerson Lake & Palmer, Ekseption, Jethro Tull, aber auch Liedermacher – also noch ohne Konzept querbeet alles Mögliche. Gitarrist dieser Band war mein Klassenkamerad Rainer Huckele (mit dem ich viele Jahre später wieder in der Band des Schwetzinger Gitarristen Matthias Schäuble, BUTTERFLY OVERKILL, zusammentraf), und an den Drums saß Peter "Pitsches" Solert, der noch heute in der Schwetzinger Gastronomie sehr umtriebig ist und mit dem „Café Montreux“ einige Jahre eine angesagte Live-Location in Schwetzingen betrieb. Nachdem mein Eifer in dieser ersten Band so groß war, dass ich die Schule vernachlässigte und prompt die Klasse wiederholen durfte, musste ich von Seiten meiner Eltern erst mal mit der Band aufhören.

 

Damals wollte ich eigentlich gerne als Pianist ins Schulorchester, aber die Stelle war leider immer besetzt. Irgendwann machte dann der Drummer Abi und mein Musiklehrer bot mir an, im Orchester der Schlagzeuger zu werden, zum einen im klassischen Orchester (Kesselpauken, Becken, Percussions usw.) zum anderen auch in der Big-Band als Drummer. So kam ich zum Schlagzeug und der scheidende Drummer gab mir noch ein paar grundlegende Unterrichtseinheiten, dann machte ich alleine weiter und merkte schnell, dass mir das ungeheuren Spaß machte und ich auch ein ziemlich großes Talent dafür hatte.

 

Ein Freund von mir, den alle nur „Jagger“ nannten, der Sohn des am Schwetzinger Schlossplatz beheimateten Arztes Dr. Schnarre, hatte jedoch damals ein großes Drum-Set im Keller – mit Double-Bass-Drum! – und da er unter der Woche im Internat war, durfte ich darauf üben, wann immer ich Zeit und Lust hatte. So wurde ich als Drummer langsam immer besser, bis ich schließlich mit einem befreundeten Gitarristen, dem Halbamerikaner Kent „Ritchie“ Hall, meine erste Band als Drummer hatte. Die hieß VALHALLA’S CHIME und coverte munter Songs von ZZ Top, UFO usw. und hatte auch schon ein paar eigene Stücke im Programm. Kent Hall ging irgendwann zur militärischen Grundausbildung in die Staaten und wurde danach in Neckarsulm stationiert. Dann wechselte der Bassist, neu dazu kam Karel "Colin" Hamm aus Mannheim, und mit dieser neuen Besetzung wurden wir von der US Army Neckarsulm für die Inszenierung des Rock-Musicals „GOD SPELL“ engagiert, das dann in den Kasernen um Heilbronn herum mehrmals aufgeführt wurde.

 

Irgendwann zog Kent Hall ganz in die USA und VALHALLA’S CHIME löste sich auf. Allerdings hatte ich schon einige Zeit vorher den Keyboarder Franz „Francis“ Jirka und seine damalige Band SYNAPSIS kennen gelernt, der alsbald zu meinem bis heute noch besten Freund wurde und mit dem ich nach der Auflösung seiner Band die neue gemeinsame Band HYDRA gründete, die nur noch eigene Songs spielte.

 

Die Band existierte ein paar Jahre und war lange die einzige Band, in der ich Drums spielte, denn mehr Zeit blieb mir kaum, da ich inzwischen mit meinem Studium als Grafik-Designer fertig war, eine Anstellung in einer Mannheimer Werbeagentur hatte und auch geheiratet hatte. Aus dieser Ehe stammen meine 3 Söhne, die 1984, 1987 und 1993 geboren wurden, so dass die familiären Ereignisse kaum mehr Freiraum für musikalische Aktivitäten übrig ließen. Im Laufe dieser Jahre wechselte die Besetzung der Band mehrmals, es kam sogar zu einer kompletten Auflösung, nachdem der Sänger Bernd „Lollo“ Lofink zugunsten seines neuen Body-Building-Hobbys mit der Singerei aufgehört hatte.

 

 

Ich spielte etwa für die Dauer eines Jahres noch nebenher in einer Schwetzinger Spaßband, die ihre Songs queerbeet coverte und mit eigenen deutschen Spaßtexten nachspielte, der ÜBL-HÜBL-BAND, benannt nach Armin Hübl, dem Sänger, der sich leider aus nach wie vor ungeklärten Gründen das Leben nahm. Das bedeutete das Ende der Band, da er in seiner einzigartigen Art zu performen nicht ersetzbar war. In dieser Band spielte auch oben genannter Matthias Schäuble Gitarre, auf den ich ein paar Zeilen später noch zu sprechen komme.

 

Francis und ich reformierten unsere frühere Band HYDRA wieder neu, aber unter dem neuen Namen DAYS OF THUNDER, die ja bis heute Bestand hat. In der Folge wechselte die Besetzung relativ häufig, besonders im Gitarren- und Bass-Bereich. 1999 veröffentlichten wir unsere erste Platte „Starfighter“, eine 5-Tracks-CD, die in Eigenregie aufgenommen und gemischt wurde und ohne Presswerk oder Label je nach Bedarf als Demo-CD oder Verkaufs-CD bei Konzerten in übersichtlichen Mengen gebrannt wurde. 2000 folgte die Maxi-Single „We want more“ mit 3 Tracks, die bereits mit Label, bei Goodlife-Records in Speyer, erschien und im "Perplex Tonstudio" von Matthias Schäuble in Walldorf aufgenommen wurde. Dazwischen wurden noch einzelne Tracks auf regionalen Rock-Samplern veröffentlicht. 2010 kam dann unsere bisher erfolgreichste CD „Sleepless Nights“ heraus, auf der 10 Songs Platz fanden mit zusätzlich 2 weiteren Bonus-Tracks.

 

Zwischenzeitlich, noch vor Erscheinen von „Sleepless Nights“ kam die Trennung inkl. Scheidung von meiner Frau Gabi dazwischen, was mein Leben doch ziemlich umkrempelte. Die „Kids“ waren schon fast erwachsen, abgesehen vom Jüngsten, der vor der Pubertät stand. Dennoch gab es keine Probleme mit den Jungs und so hatte ich plötzlich private Zeit im Überfluss. Um durch die Scheidung nicht in ein depressives Loch zu fallen, fing ich an, in der Schwetzinger Coverband B-FLAT als Sänger zu arbeiten. Das machte ich etwa 3 Jahre lang, bis sich die Band, wie so oft nach diversen Besetzungswechseln, auflöste. Es war für mich dennoch eine tolle Erfahrung, nicht hinter der Schießbude zu sitzen, sondern ganz vorne als Front-Mann zu agieren. Des Weiteren gründete ich die CCR-Tribute-Band CCRETURN, die nur Songs von CCR und John Fogerty im Programm hatte und die ich 2016 nach immerhin 10 Jahren mit vielen tollen, auch überregionalen, Gigs wieder verließ, um die Gary-Moore-Tributeband VERY MOORE ins Leben zu rufen, die bis heute besteht und hoffentlich noch lange das unsterbliche Lebenswerk des irischen Gitarren-Gottes Gary Moore zelebrieren wird.

 

Es kam parallel zur CCReturn-Zeit, so etwa 2012, das Angebot der Schwetzinger Wishbone-Ash-Tribute-Band BUTTERFLY OVERKILL, die für ihren ausgeschiedenen Drummer, den überregional bekannten Szene-Top-Drummer Stef Bollak, einen würdigen Ersatzmann suchte. Den Gründer der Band, Matthias Schäuble, kannte ich damals schon seit fast 45 Jahren – er hatte als 13-jähriger Musikanfänger bei mir Gitarrenunterricht gehabt und entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem echten Schwetzinger Urgestein-Gitarristen, der auch schon mit Mitgliedern der echten Wishbone Ash auf der Bühne stand. Der zweite Gitarrist von BUTTERFLY OVERKILL war oben schon genannter Rainer Huckele, ein früherer Klassenkamerad und guter Freund aus alten Sexta/Quinta-Zeiten am Hebel-Gymnasium. Er war übrigens auch schon der Gitarrist meiner weiter oben angesprochenen allerersten Band FIRMIN CRAHL. So schließt sich der Kreis – BUTTERFLY OVERKILL war eine Band, deren Mitglieder sich schon ewig kannten, was die ganze Sache fast familiär machte. Leider wurde die Band aus gesundheitlichen Gründen seitens Matthias Schäuble 2018 erst mal auf Eis gelegt und bis heute nicht mehr reaktiviert.

 

Ebenfalls recht familiär ist auch meine dritte derzeitige Band SALES GOSSES (sprich: Sall Goss), einer Band, die nur französische Songs covert – alles was in den letzten 6 Jahrzehnten an französischer Musik mal im Radio war. Auch hier wurde ich ursprünglich als Kurzzeit-Aushilfe gebucht und blieb dann dort hängen, so dass ich heute bereits seit fast 15 Jahren dabei bin. Es besteht ein großes Freundschaftsverhältnis zu den Gründern der Band, dem Ehepaar Christian Minuth aus Berlin und Sylvie Meron-Minuth aus der Bretagne. Christian war der leitende Professor der Fakultät Französisch an der PH Heidelberg und gründete die Band seinerzeit mit Studenten/innen als Bandprojekt der PH. Da diese aber alle Lehrer werden und dann irgendwohin versetzt werden, war die Musiker/innen-Fluktuation in der Band in den ersten 5-7 Jahren recht hoch. Daher auch mein erster Einsatz dort „nur“ als Aushilfe. Mittlerweile sind keine Studenten/innen mehr in der Band, sondern es sind alle fest etablierte Musiker. Einer davon war viele Jahre der im Rhein-Neckar-Raum prominente Bassist Bodo Brandl, der frühere Bassist der legendären Heidelberger Jazz-Rock-Formation der 70er-Jahre, ZYMA, die auch über Deutschlands Grenzen hinaus agierten, viele Platten verkauften und auch Fernsehen hatten, u.a. in der Kult-Music-Show „Music Laden“ mit Manfred Sexauer.

 

2014/15 spielten, nebenbei bemerkt, DAYS OF THUNDER u.a. Konzerte mit bekannten Größen wie der legendären Hamburger Rock- und Metal-Sängerin JUTTA WEINHOLD sowie JANE aus Hannover.

 

Seit ein paar Jahren schreibe ich (außer nach wie vor in Englisch viele Songs für DAYS OF THUNDER, wo 2022 ein neues Album mit 12 neuen Songs ansteht) auch deutschsprachige Lieder, die ich mit vielen musikalischen Einflüssen aus diversen Genres arrangiere und die sich vielleicht unter dem Begriff "Singer/Songwriter" einsortieren lassen. Diese Songs waren ursprünglich für eine Sängerin bestimmt, die sich dann aber aufgrund eines tragischen familiären Anlasses vorläufig aus der Musik zurückzog. Ich beschloss, die Songs selbst aufzunehmen und mein erstes Solo-Album "Heul nicht mit den Wölfen" ist das Ergebnis.

 

Nebenbei betreibe ich ein kleines Studio, in dem ich auch andere Bands produziere, so u.a. die zweite CD der Deutsch-Metal-Band EX-PLIZIT meines Sohnes Tobias (Tobi Vintage), in der auch mein anderer Sohn Sebastian an den Drums sitzt. Auch die CDs von DAYS OF THUNDER, CCRETURN und SALES GOSSES werden/wurden hier aufgenommen und produziert, ebenso wie das Doppelalbum mit 19 Tracks des bei St. Martin lebenden Profi-Gitarristen Eddie St. James aus Kalifornien. Mit ihm und dem früheren Bassisten von DAYS OF THUNDER, Jon Diven aus Speyer, der mehrere Jahre in den bekannten Stella-Musicals „Köng der Löwen“, „Miss Saigon“, „Phantom der Oper“ und „Tanz der Vampire“ gespielt hatte, bin ich eine Zeitlang im Trio als Percussionist in mehreren Städten quer durch die Republik aufgetreten.

Soweit mein musikalischer Werdegang, der hoffentlich noch lange nicht zu Ende ist.

 

Weitere Infos zu meinen Bands DAYS OF THUNDER, VERY MOORE und SALES GOSSES findet ihr unter

-> Meine Bands -> Aktuelle Bands (links in der Navigation)